Am Beispiel eines global tätigen schweizerischen Rückversicherers wird eine Möglichkeit aufgezeigt, ein 360°-Feedback mit Maßnahmen zur individuellen Personalentwicklung (PE) zu verzahnen. Das Unternehmen bietet seinen Mitarbeitern drei aufeinander aufbauende je dreitägige Seminarmodule an, die der Verbesserung des Kommunikationsverhaltens dienen. Teilnehmer sind Führungskräfte ebenso wie Frontpersonal und Spezialisten. Ziel des dreiphasigen Seminars besteht darin, dass die Teilnehmer sich selbst und ihre Wirkung auf andere besser kennen und zielgerichtet beeinflussen lernen.
Das Seminar wird ergänzt durch ein 360°-Feedback der Teilnehmer, in das eine Selbsteinschätzung einfließt und zwischen zwei Seminarphasen durchgeführt wird. Das multiperspektivische und mehrdimensionale Bild soll die Selbstreflexion der Teilnehmer anregen und sie noch stärker zur eigenverantwortlichen Entwicklung motivieren. Das Feedback wirkt wie ein Katalysator des Lernens und der (beruflichen) Entwicklung. Ein weiterer Anreiz die eigene Entwicklung voranzutreiben, entwickelt sich aus der sozialen Vergleichssituation mit den anderen Seminarteilnehmern. Das Beobachten, wie andere Teilnehmer mit ihrem Feedback umgehen, wie sie es in Lernprozesse einfließen lassen und wie sich verändertes Verhalten schließlich in der Praxis zeigt, lässt eine Eigendynamik entstehen und ist eine zusätzliche Motivation für zuvor noch skeptische Zeitgenossen. Das 360°-Feedback erweist sich aus dieser Perspektive als Motor für ein Veränderungsmanagement.
Zum Abschluss der Seminarreihe werden vermehrt Rollenspiele auf der Basis realer Situationen durchgeführt. Dadurch, dass die Teilnehmer die Situationen selbst auswählen bzw. vorbereiten, können gezielt ihre eigenen Entwicklungsfelder, die durch die bisherigen Module und das 360°-Feedback herausgearbeitet wurden, angesprochen werden.